Vorbereitet auf das, was hoffentlich nie eintreten wird
Rietberg. Ein 72-stündiger Stromausfall ist laut Experten für diesen Winter sehr unwahrscheinlich, aber auch nicht unmöglich. Die Stadt Rietberg bereitet sich seit einiger Zeit auf ein solches Krisenszenario vor. Das grobe Konzept steht, die Kommunikation im Krisenfall ist gesichert und auch Testläufe für den Betrieb mit Notstromaggregaten sind erfolgreich absolviert worden.
Die wichtigste Nachricht für Bürgerinnen und Bürger: Sollte der Strom in Rietberg großflächig und langanhaltend ausfallen, gibt es diverse Anlaufstellen, an die sie sich wenden können. Das sind einerseits die Feuerwehrgerätehäuser in Rietberg, Neuenkirchen und Mastholte. Andererseits sind es das Historische Rathaus in Rietberg (Erdgeschoss) sowie Anlaufstellen in allen Stadtteilen, die über die Ortsvorsteher abgedeckt werden. „Ich bin sehr froh darüber, dass sich alle Ortsvorsteher sofort bereiterklärt haben, diesen Job zu übernehmen“, betont Bürgermeister Andreas Sunder. Notfallpakete mit einem kleinen Notstromaggregat, Licht und einem Heizlüfter sowie jeweils einem Funkgerät für jeden Ortsvorsteher sind bereits angeschafft worden. So ist gewährleistet, dass sie alle Anliegen weitergeben und im Notfall Hilfe holen können. Wo genau die Anlaufstellen in den Stadtteilen sein werden, steht noch nicht genau fest.
Während an den Feuerwehrgerätehäusern vorwiegend dringende Notfälle mit Gefahr für Leib und Leben gemeldet werden können, gibt es an den übrigen Infopunkten auch die Möglichkeit, sich mit Trinkwasser zu versorgen, elektronische Geräte aufzuladen oder sich darüber zu informieren, wie lange der Ausfall voraussichtlich noch dauern wird. Damit all das über Stunden gewährleistet werden kann, hat die Stadt Rietberg neun Notstromaggregate angeschafft, die mit Diesel betrieben werden und die mit einer Tankfüllung jeweils mehrere Stunden funktionieren. Erfolgreiche Testläufe haben bereits stattgefunden. Unter anderem kann auch der Betrieb des Abwasserwerks über eine Versorgung mit Notstrom aufrechterhalten werden.
Wenn es einen Blackout gibt, funktionieren auch Festnetztelefon und Handy nicht mehr. Deshalb hat die Stadt Rietberg acht Satellitentelefone angeschafft und in ein eigenes Funknetz investiert. Letzteres soll dieses Jahr bereits im Rahmen der Karnevalstage getestet werden. Darüber hinaus werden in den nächsten Wochen und Monaten verwaltungsintern Schulungen und Übungen stattfinden, um bestmöglich auf den Ernstfall vorbereitet zu sein. Bürgermeister Andreas Sunder warnt im Zusammenhang mit der gesamten Thematik allerdings vor Panikmache: „Wir bereiten uns auf das Schlimmste vor, hoffen aber gleichzeitig, dass der Krisenfall nicht eintreten wird. Aktuell ist es recht unwahrscheinlich, dass wir einen langanhaltenden Blackout erleben werden.“
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