Rietberg. Diesen Tag haben die Rietberger Karnevalisten seit Aschermittwoch herbeigesehnt: Pünktlich um 11.11. Uhr am Montag ist am Rietberger Rathaus die närrische Session eröffnet worden. Endlich, endlich darf wieder gelacht und gefeiert werden. „Ein wohltuendes Kontrastprogramm, hier können die Alltagssorgen mal eine Pause einlegen“, stellte Grafschaftler-Präsident Robert Junkerkalefeld in seiner Rede klar.
Stilecht mit musikalischer Begleitung der Rietberger Jäger schunkelten sich die Narren bei frischen Temperaturen so richtig warm. „Wie ich sehe, gibt es nach wie vor Menschen, die sich für diesen Tag frei nehmen“, betonte Robert Junkerkalefeld angesichts der zahlreichen Zuschauer. Frei genommen hatte sich auch „Oberbürgermeister“ Andreas Sunder, um die Rietberger Jecken mit einer Rede beim Start in die Session zu begleiten. Er spielte auf das diesjährige Motto der Karnevalisten an, das erstmals seit Jahren ohne Reim auskommt: „Es war einmal ein Karnevalsverein, dem fiel partout kein Reim mehr ein. Dichten – das wollten die Grafschaftler nicht mehr, ein einzeiliges Motto musste her. Zwischen Eiern, Käse und Tee kam Bernd Hüllmann dann die Idee. Wenn Scharen von Kunden in den Supermarkt spazieren, muss das doch beim Karneval auch funktionieren. ,Dann geh´doch zum Karneval´ – so heißt es nun, ich hoffe, das werden auch viele tun.“ Wie es sich gehört, hatte das Stadtoberhaupt anschließend mit den Altweibern traditionell die Wurzelbürste am Stein der Weisen angesetzt, um den Dreck des vergangenen Jahres abzuwaschen. Und – selbstverständlich – Bier und Schnaps spendiert.
Närrische Nachhilfe erhielt Ortsvorsteher Manfred Habig aus der „karnevalistischen Diaspora“ Varensell. Das amtierende Prinzenpaar Marco I. Rüschkamp und Dagmar I. Vertkersting stattete den Dorf-Chef mit einem stilechten Grafschaftler-Schal aus („Viel besser als der Graue“) und hefteten ihm auch den Sessionsstecker an. „Eine Mütze reichen wir nach, versprochen“, sagte Junkerkalefeld.