Rietberg. Mit einem neuen Angebot der Bürgerbeteiligung will die Stadt alle Rietberger einbinden: Auf einer Online-Klimakarte sollen Bürger Anregungen, Ideen, Hinweise und Bedenken zum Klima in der Stadt und zu den Auswirkungen des Klimawandels in Rietberg hinterlassen. Die Angaben der Bürger sollen in einen Maßnahmenkatalog einfließen, der helfen soll, die Klimafolgen in Rietberg besser zu bewältigen.
Wo gibt es Orte, die besonders hitzeanfällig sind? Wo gab es schon Probleme mit Überflutungsereignissen? Sind an bestimmten Orten Sturmschäden aufgetreten? Wie schütze ich selbst mein Haus? Welche Ideen habe ich, um vor Ort die Klimawandelfolgen abzumildern oder zu vermeiden?
Dies sind nur einige Fragen, auf die sich die Stadt Rietberg und ihre beteiligten Projektpartner – die K.Plan Klima.Umwelt&Planung GmbH und EPC - Projektgesellschaft für Klima. Nachhaltigkeit. Kommunikation – Antworten von den Bürgern erhoffen. Die sollen nämlich in das Klimaanpassungskonzept einfließen, das die drei Akteure in den kommenden Monaten entwickeln wollen.
Und so funktioniert es: Die KlimaMap zeigt ab dem 2. Dezember eine interaktive Karte von Rietberg. Bis Ende Mai können Bürger gezielt verschiedene Orte markieren und dazu Anregungen, Hinweise, Bedenken und Vorschläge hinterlassen sowie vorhandene Einträge lesen. Das alles kann anonym erfolgen. Eine Registrierung ist nicht erforderlich. Weitere Angaben, zum Beispiel zur Altersgruppe, oder ob man in Rietberg wohnt oder arbeitet, sind freiwillig. Die Karte ist zoombar, so dass in der Übersicht besondere Brennpunkte ausgemacht werden können. Die KlimaMap Rietberg bleibt auch nach Projektende online, sodass jeder im Nachhinein noch die Einträge lesen kann.
Die aktive Beteiligung möglichst vieler Interessensgruppen spiele eine herausragende Rolle für die Bearbeitung des Projektes, erklärte jetzt Dr. Monika Steinrücke vom Büro K.Plan, die das Projekt im Umwelt- und Klimaausschuss vorstellte. Ähnlich wie bei dem Projekt »Stark im Regen«, mit dem Rietberg vor drei Jahren ebenfalls Vorreiter war und Ideen speziell zur Abmilderung der Folgen von Starkregenereignissen entwickelte, sollen auch hier Anpassungsoptionen für die Zukunft entwickelt werden.
Im Rahmen dieses neuen Projektes wird nun erarbeitet, wie sich eine Zunahme der Durchschnittstemperatur zum Beispiel auf städtische Wärmeinseln und die Funktion der Frischluftkorridore auswirkt. Ebenso werden die Auswirkungen der Zunahme von Starkniederschlägen und Überschwemmungen untersucht. Daraus wird eine Handlungskarte entwickelt, die Risiko- und Konfliktpotenziale sowie Schutzzonen aus klimatischer Sicht aufzeigt. Es soll ein umfangreicher Katalog mit Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel zusammengestellt werden, der zur Erhaltung von gesunden Lebens- und Arbeitsverhältnissen und einer hohen Wohnumfeldqualität beiträgt. Insbesondere gilt es, den Effekt städtischer Wärmeinseln zu mindern und die für die Belüftung der Innenstadt wichtigen Frischluftkorridore zu erhalten und zu verbessern. Auch bei der Planung und Gestaltung von Gebäuden und Erschließungsflächen sollen Möglichkeiten zum Schutz von Bewohnern und Sachgütern vor den negativen Folgen des Klimawandels genutzt werden.
Die »KlimaMap Rietberg« ist ab Montag, 2. Dezember, auf der städtischen Internetseite www.rietberg.de erreichbar.