Verkehrsversuch auf der Rathausstraße am Nordtor
Rietberg. Sie ist seit einigen Wochen kaputt, eine Reparatur nicht ohne weiteres möglich. Die Fußgängerampel am Nordtor an der Rathausstraße wird derzeit von einer provisorischen Ampelanlage ersetzt. Aber auch die soll zeitnah abgebaut werden – zugunsten einer ganz anderen Lösung.
In den nächsten Tagen wird an dieser Stelle ein Verkehrsversuch gestartet, der bei erfolgreicher Durchführung auch zur Dauerlösung werden könnte. Aktuell sind Autofahrer auf der Rathausstraße am Nordtor vorfahrtsberechtigt. Das soll sich mit dem Verkehrsversuch ändern. Dann können Radfahrer und Fußgänger sowohl aus Richtung Schulzentrum als auch aus Richtung Pulverdamm kommend vorfahrtsberechtigt die Rathausstraße überqueren. Autofahrer müssen warten. Über entsprechende Markierungen auf der Fahrbahn soll auf diesen Umstand aufmerksam gemacht werden. Für die Fußgänger wird ein Zebrastreifen geschaffen, direkt daneben verläuft ein separat gekennzeichneter Bereich für die Radfahrer.
Braucht Rietberg überhaupt noch eine Fußgängerampel am Nordtor? Mit dieser Frage hatte sich die Stadtverwaltung in den vergangenen Wochen beschäftigen müssen. Nachdem die bestehende Ampelanlage (sie stammt aus den 1970er-Jahren) defekt war und aufgrund ihres Alters nicht mehr repariert werden konnte, hat die Verwaltung übergangsweise eine mobile Ersatzampel aufgestellt. Gleichzeit ist überprüft worden, ob die gesetzlichen Voraussetzungen für die Ampel überhaupt noch aktuell sind. Denn als die Anlage dort angeordnet wurde, führte die Bundesstraße 64 noch über die Rathausstraße durch die Innenstadt. Es wurde wesentlich schneller gefahren und es gab deutlich mehr Verkehr. Inzwischen gilt auf der Rathausstraße Tempo 20.
Die Stadt Rietberg hat deshalb in den Monaten Mai und Juni Verkehrszählungen durchgeführt, um festzustellen, wie viele Radfahrer und Fußgänger die Straße am Nordtor im Verlauf eines Tages queren. Besonders zu Schulbeginn, also zwischen 7.30 und 8.30 Uhr, waren vergleichsweise viele Querungen zu verzeichnen. In dieser Stunde wurden 170 Querungen gezählt, davon zwei Drittel Radfahrer und ein Drittel Fußgänger. Den restlichen Tag über wurden diese Zahlen nicht ansatzweise erreicht. In Absprache mit dem Kreis Gütersloh als Aufsichtsbehörde und nach genauer Prüfung der Rechtslage ist die Stadt Rietberg zu dem Schluss gekommen, dass eine Ampelanlage an dieser Stelle verzichtbar ist. Der Verkehrsversuch läuft zunächst bis Ende des Jahres.