Kunsthandwerker verkaufen im Dezember ihre Waren
Rietberg. In die Rietberger Leerstände an der Rathausstraße zieht im Dezember Leben ein. Die Kunsthandwerker, die normalerweise auf dem Adventsmarkt ihre Waren anbieten, und einige weitere Anbieter nutzen die verwaisten Ladenlokale, um hübsche Dekorationen, Selbstgemachtes und allerlei Geschenkideen zu verkaufen. So soll doch noch ein wenig Weihnachtsstimmung in Rietbergs Innenstadt einziehen.
„Die Eigentümer der Ladenlokale waren sehr kooperativ und stellen ihre Räume ganz unbürokratisch zur Verfügung. Dafür bedanken wir uns herzlich“, freut sich Peter Milsch, Geschäftsführer der Stadtmarketing GmbH, der die Aktion mit seinem Team zusammen organisiert hat. Die Idee dürfte vermutlich weit und breit einzigartig sein. Besonders positiv: Alle Beteiligten profitieren. Die Händler können ihre Waren anbieten, die Kunden hübsche Dinge kaufen, die es nicht in jedem Laden gibt, und die Eigentümer sind froh über die Belebung der Leerstände. Auch Bürgermeister Andreas Sunder findet diese Idee sehr charmant: „In der Krise muss man neue Wege gehen und auch kreativ und frei denken. Wenn wir schon auf den Adventsmarkt verzichten müssen, bringt diese Aktion wenigstens ein wenig vorweihnachtliche Stimmung in die Rathausstraße.“
Insgesamt neun Händler sind dabei, die den ganzen Dezember hindurch immer wieder ihre – temporären – Läden öffnen. Stichwort Corona-Pandemie: Für die Kunden gelten die Abstands- und Hygienevorschriften, die auch in jedem anderen Geschäft gelten. Heißt: Ein Mund-Nasenschutz ist Pflicht, zudem darf sich laut aktueller Richtlinie pro zehn Quadratmeter Fläche nur ein Kunde im Laden aufhalten.
Drei Anbieter ziehen in den Leerstand an der Rathausstraße 37. Dort gibt es im Dezember Taschen aus Materialien der Auto- und Möbelindustrie sowie Rucksäcke aus Sitzpolstern zu kaufen, dazu werden Sojawachskerzen und amerikanische Tiffany-Kunst angeboten. Die Hospizgruppe Rietberg-Neuenkirchen bringt Weihnachtskarten, gebrannte Mandeln, Schoko-Rosinen, Marmelade und selbst gestrickte Socken mit.
Im Leerstand Rathausstraße 50 gibt es demnächst Holzspielzeug zu kaufen, dazu gibt es einen Stand mit Wolle, handgestrickten Mützen, Schals und Socken, Kuscheltieren aus echtem Fell, bestickter Kinderkleidung und Dekorationen. Auch Schmuckschatullen mit Intarsienarbeiten, einer speziellen Dekorationstechnik, sind dort erhältlich.
Im Leerstand an der Rathausstraße 51 schließlich gibt es Körnerkissen und alles aus Alpaka-Wolle zu kaufen. Zudem zieht dort das Unicef-Team Rietberg mit der in Rietberg bekannten und überaus beliebten Päckchen-Aktion ein. Außerdem im Angebot sind Weihnachtskarten und Fensterbilder aus Tonkarton, alles zugunsten von Unicef.
Alle temporären Läden sind ab dem 3. Dezember bis zum Wochenende vor Weihnachten jeweils zu folgenden Zeiten geöffnet: donnerstags und freitags von 14.30 bis 18.30 Uhr und samstags von 10 bis 12 Uhr. Darüber hinausgehende Öffnungszeiten legt jeder Händler selbst fest.