Schneemassen am Straßenrand erschweren die Räumung
Rietberg. Die Mitarbeiter des städtischen Bauhofes fahren derzeit Sonderschichten, um den großen Schneemengen Herr zu werden. In den Abend- und Nachtstunden sind sie insbesondere in Rietbergs historischem Stadtkern im Einsatz, um Parkplätze und Parkbuchten freizuschaufeln.
Diese Arbeiten sind tagsüber problematisch, weil dann zu viel Pkw-Verkehr herrscht. Dazu nutzen die Bauhof-Mitarbeiter einen Radlader und transportieren den Schnee teilweise auf Anhängern ab. In der Rathausstraße ist einfach nicht genug Platz, um sowohl die Straße, als auch Gehwege und Parkbuchten freizuhalten. „Es ist deutlich mehr, als wir dachten“, sagt Jens Hökenschnieder, Leiter des städtischen Baubetriebshofes, „weil viele Anlieger ihren Schnee komplett in die Parkbuchten geschaufelt haben“. Innerhalb von vier Stunden hatte sein Team am späten Dienstagabend gerade die halbe Rathausstraße geschafft. Einige Nachtstunden werden wohl noch folgen. Und dass bei Temperaturen von minus 13 Grad. „Da wird es schon etwas frisch an den Fingern“, sagt Hökenschnieder, denn an vielen Stellen muss natürlich auch per Hand geschaufelt werden.
Dennoch: „Die Kollegen sind zwar erschöpft, aber gut drauf“, so Hökenschnieder weiter. Einen solchen »Spezial-Einsatz« hat sein Team eben nicht jedes Jahr und ist somit eine willkommene, wenn auch anstrengende Abwechslung zum Alltag. Gleichwohl leisten viele Kollegen die Sonderschichten zusätzlich zu den regulären Dienstzeiten. Gleichzeitig läuft der übliche Winterdienst natürlich weiter. Das heißt: die Hauptverkehrsstraßen kontrollieren, räumen und streuen.
Die Parkbuchten zu räumen gehört nicht zu den eigentlichen Aufgaben der Bauhof-Mannschaft. Außer der Reihe haben die Kollegen inzwischen auch viele Wohnstraßen und Wirtschaftswege geräumt. „Im Außenbereich sind die Anlieger vielfach auch eigenständig aktiv geworden. Auch in den Wohnstraßen sind die Bürger sehr aktiv und gut mit dem Schnee zurechtgekommen“, lobt Jens Hökenschnieder. Wenn die größeren Kreis- und Landstraßen weniger gut geräumt sind, etwa die Gütersloher, die Mastholter, Westerwieher, Wiedenbrücker oder die Bahnhofstraße, kann man das Hökenschnieders Team nicht anlasten: Dafür sind der Kreis Gütersloh und der Landesbetrieb Straßenbau NRW zuständig.
Trotz all der Sonderschichten bittet er um Verständnis, dass seine Kollegen nicht überall gleichzeitig sein können. Sie stehen zum Beispiel auch eng mit dem Rettungsdienst in Kontakt, um zu erfahren, wie und wo die Rettungswagen fahren können beziehungsweise an welchen Stellen es problematisch ist und der Bauhof noch unterstützen kann. Gute Erreichbarkeiten für den Rettungsdienst können mitunter sogar lebenswichtig sein.