Unbekannte zerstören Ersatzanpflanzungen
Rietberg. Kontinuierlich werden in Rietberg neue Bäume gepflanzt. Doch mit den mehr als 350 jungen Bäumen in den vergangenen Monaten kommt die Stadt Rietberg nur schwer gegen das Baumsterben im gesamten Stadtgebiet an. Ebenso viele Bäume müssen allein 2020 gefällt werden – weil sie vertrocknet, von Krankheiten befallen und abgestorben sind.
Umso ärgerlicher, wenn dann auch noch frische Anpflanzungen mutwillig zerstört werden. An der Straße Rüschfeld in Neuenkirchen haben die Mitarbeiter der städtischen Abteilung Öffentliches Grün jetzt vier abgesägte Birken entdeckt. Ende letzten Jahres waren dort als Ersatzanpflanzung am Straßenrand zehn junge Bäume gesetzt worden. Anscheinend willkürlich sind vier Bäume mit der Kettensäge am Stammgrund abgesägt worden. Gießrand und Befestigungspflöcke blieben unversehrt zurück. Auch die sogenannten Gießsäcke wurden säuberlich zur Seite gelegt.
„Dass wir bei Baumpflege und -pflanzung gegen die Auswirkungen des Klimawandels kämpfen und mit eingeschränkten Pflanzmöglichkeiten leben müssen, damit haben wir uns inzwischen arrangiert“, sagt Rietbergs Baumexperte Paul Hölscher. „Dass wir nun auch noch derartige Sachbeschädigung hinnehmen müssen, frustriert mich ungemein“, so Hölscher weiter. Die Stadt hat Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt.
Wo abgestorbene Bäume entfernt werden müssen, versucht die Stadt Rietberg immer wieder, die entstehenden Lücken mit Ersatzanpflanzungen zu füllen. Dabei wählen die Mitarbeiter verstärkt möglichst klimaresistente Bäume aus. 60 Obstbäume, 58 Eichen, 49 Birken, 32 Linden und zahlreiche weitere Bäume stehen auf der Pflanzliste. Kiefern und Fichten zählen nicht dazu. Sie gehen nach und nach im Stadtbild verloren. 95 Prozent der Fichten sind inzwischen verschwunden. Sie haben die Trockenheit der vergangenen Sommer nicht überstanden. Der Bestand an Kiefern entwickelt sich derzeit in die gleiche Richtung.