Bezirksregierung Detmold erneuert Ausnahmegenehmigung
Rietberg. Eine leistungsstarke Feuerwehr ist für jede Kommune Pflicht. Feuer- und Brandschutz müssen zu jeder Zeit gewährleistet sein. Grundsätzlich müssen Städte mit 25.000 oder mehr Einwohnerinnen und Einwohnern eine hauptamtliche Wache unterhalten. Die Stadt Rietberg betreibt keine eigene Wache, denn die Freiwillige Feuerwehr ist mit ihren drei Löschzügen so gut und professionell aufgestellt, dass die Bezirksregierung als Aufsichtsbehörde eine Ausnahmegenehmigung erteilt hat. Diese ist jetzt verlängert worden.
Weil eine solche Genehmigung befristet ist, muss die Stadt Rietberg sie alle fünf Jahre wieder neu beantragen. Bürgermeister Andreas Sunder freut sich sehr darüber, dass es erneut gelungen ist, die Ausnahmeregel für weitere fünf Jahre zu erhalten. „Das ist nicht nur eine Bestätigung für die Leistungsstärke unserer Freiwilligen Feuerwehr, sondern es spart uns auch sehr viel Geld ein. Eine hauptamtliche Wache zu unterhalten ist teuer.“
Die Rietberger Feuerwehr mit 193 aktiven Kameradinnen und Kameraden wurde auf Herz und Nieren geprüft. Unter anderem müssen die Blauröcke sicherstellen, dass sie binnen 8 Minuten nach der Alarmierung mit einer Gruppe vor Ort sind, wenn es brennt oder wenn es einen schweren Verkehrsunfall gegeben hat. In den Außenbezirken ist diese Zeit auf 10 Minuten erhöht. Das kann manchmal sportlich werden, denn das Rietberger Stadtgebiet erstreckt sich über eine große Fläche. Viele weitere Kriterien fließen in die Bewertung mit ein. Feuerwehr-Chef Matthias Setter ist nicht nur stolz auf seine Kameradinnen und Kameraden, sondern bedankt sich auch ausdrücklich bei den Familien und bei vielen Arbeitgebern: „Sie alle tragen es mit, dass wir Tag und Nacht bereit sind, zum Einsatz zu fahren. Das ist nicht selbstverständlich.“
Kreisbrandmeister Dietmar Holtkemper betonte, die Freiwillige Feuerwehr Rietberg sei vorbildlich aufgestellt. Er machte aber auch kein Geheimnis daraus, dass es (nicht nur in Rietberg) schwieriger wird, Führungskräfte und insbesondere Gerätewarte für die aufwändige und anspruchsvolle Technik der Wehr zu finden. „Das können Sie kaum noch über das Ehrenamt abdecken.“ Unter anderem deshalb plant die Stadt Rietberg, demnächst eine hauptamtliche Kraft einzustellen, die die Geräteprüfungen sowie die Brandschutzerziehung in Schulen und Kindergärten und die Brandschutzaufklärung übernimmt. Zudem wird sich die Stadt Rietberg in den nächsten Jahren darüber Gedanken machen müssen, ob das Feuerwehrgerätehaus am Torfweg erweitert werden kann, oder ob ein Neubau geplant wird. Denn der so genannte Brandschutzbedarfsplan, der alle fünf Jahre aktualisiert wird, sieht hier Handlungsbedarf. „Wir werden das genau prüfen und dann entscheiden, was zu tun ist“, sagt Bürgermeister Andreas Sunder.