Seniorenbegegnungsstätte wird modernisiert und umgebaut
Rietberg. Für einige ist es die DRK-Begegnungsstätte Rietberg, für viele Senioren ist es fast so etwas wie ein zweites Zuhause. Wenn nicht gerade das Coronavirus den Alltag bestimmt, treffen sich in den Räumen an der Dr. Bigalke-Straße mehr als 100 Senioren pro Woche – an unterschiedlichen Tagen. Dieser große Zulauf freut die Verantwortlichen des Deutschen Roten Kreuzes sehr. Allein der Platz reicht nicht mehr aus, ein Anbau muss her.
Bei diesen Plänen kommt die Stadt Rietberg ins Spiel. Sie hatte Fördergelder bei Land und Bund beantragt, um das DRK bei diesem Vorhaben zu unterstützen. Denn „hier kümmern sich Ehrenamtliche darum, dass unsere älteren Mitbürger einen schönen Nachmittag verbringen, sich treffen und unterhalten und einige abwechslungsreiche Stunden verbringen können. Das ist mit Geld kaum zu bezahlen“, bringt es Bürgermeister Andreas Sunder auf den Punkt. Womit im Vorfeld niemand gerechnet hatte: Corona-bedingt sollen Kommunen finanziell entlastet werden. Deshalb ist es gelungen, eine 100-Prozent-Förderung aus Stadterneuerungsmitteln für die Umbau- und Anbaumaßnahme zu bekommen – statt wie vorgesehen 50 Prozent. Den Förderbescheid in Höhe von 1,4 Millionen Euro hat Andreas Sunder jetzt dem DRK-Vorsitzenden Dieter Nowak überreichen können. Der Bürgermeister betonte: „Wir sind dem Land NRW sehr zu Dank verpflichtet. Das ist nicht selbstverständlich, dass wir eine solche finanzielle Entlastung unserer Stadtkasse erfahren.“
Auch für Dieter Nowak kam die volle Kostenübernahme unverhofft: „Wir freuen uns natürlich sehr und bedanken uns auch bei der Stadt Rietberg, die uns so unterstützt hat. Das ist eine schöne Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit, die hier geleistet wird.“ Unter der Leitung von Jennifer Wilhelmstroop engagieren sich etwa 30 Frauen im Sozialen Arbeitskreis des DRK (SAK) für die Senioren und ihre Belange. In der jetzigen Corona-Zeit dürfen nur wenige Gäste das Nachmittagsprogramm besuchen, einige kommen aktuell gar nicht. Doch vergessen wird niemand, wie Jennifer Wilhelmstroop berichtet: „Wir rufen regelmäßig bei unseren Senioren an und fragen, ob es ihnen gut geht. Das ist uns sehr wichtig.“
200 Quadratmeter Fläche stehen derzeit für die Seniorenarbeit zur Verfügung. Vieles ist in dem Gebäude, das in den 1970er-Jahren errichtet wurde, veraltet und renovierungsbedürftig, beispielsweise die Sanitärräume. Problematisch sei auch, schildert Dieter Nowak, dass die vielen Rollatoren und E-Scooter der älteren Gäste keinen Platz finden. Auch deshalb soll auf eine Fläche von 390 Quadratmeter erweitert werden. Es entstehen zwei große Mehrzweckräume, Büros, eine Küche und Abstellräume. Im Obergeschoss ist barrierefreier Wohnraum geplant. Zwei vorhandene Wohnungen werden saniert, zwei weitere kommen hinzu. Diese Baumaßnahme schultert das DRK mit eigenen Mitteln, sie wird nicht gefördert. „Die Kosten von etwa 690.000 Euro werden wir unter anderem über die Mieteinnahmen decken“, kündigt Dieter Nowak an. Die Pläne für die gesamte Maßnahme hat das Architekturbüro Kleinewietfeld erarbeitet. Gleich zu Beginn des Jahres 2021 wird das Grundstück hergerichtet, im Frühjahr sollen alte Gebäudeteile abgerissen werden. Wenn alles nach Plan läuft, werden sowohl der Erweiterungsbau als auch die barrierefreien Wohnungen im Obergeschoss Mitte 2022 fertiggestellt.
Ein einziges Problem hat das DRK bisher noch nicht lösen können: Es fehlen Ersatzräume, in denen sich die Senioren während der etwa einjährigen Bauzeit treffen. Die Räumlichkeiten sollten barrierefrei sein und ein Jahr lang zur Verfügung stehen. Wer das Deutsche Rote Kreuz in dieser Angelegenheit unterstützen möchte, kann sich an Jennifer Wilhelmstroop wenden: Telefon 02944 / 587720. Jeder Vorschlag ist willkommen.