Rietberg. Ab sofort sind in der Galerie des Rietberger Kunsthauses Museum Wilfried Koch die Anfänge des damals 17-jährigen Künstlers Wilfried Koch unter dem Thema „Wege zur Porträtmalerei I“ zu sehen. Der größte Teil seiner Graphiken, Aquarelle und Ölbilder entstand in seinen frühen Jahren seit 1946. Wirklich angefangen hatte er aber schon, bevor er 1935 in die Schule kam. Wann und wo immer es einen Fetzen Papier gab, zeichnete er darauf.
Während des Bombenkriegs wurde Wilfried Kochs Familie von Duisburg nach Triberg im Schwarzwald evakuiert, wohin auch Rudolf Porth, Lehrer am Städel’schen Kunstinstitut in Frankfurt, umgesiedelt worden war. Als 17-Jähriger wurde Wilfried Koch von 1946 bis 1947 sein einziger Schüler. Rudolf Porth war, was sein Schüler unbedingt werden wollte: reiner Porträtmaler. Dr. Koch arbeitete im Atelier seines Mentors, der ihm die Modelle besorgte. Er zeichnete und malte aber auch alles, was ihm zwischen Schonach und Triberg und auf den langen Hamsterfahrten in der hungrigen Nachkriegszeit an Menschen begegnete. Die Bilder verschenkte er meistens. Geld konnte er damit verdienen, dass er selbstkreierte Malereien für die Schwarzwälder Geschenkartikel-Manufaktur entwickelte. Dazu gehörten auch neue Typen von Schwarzwald-Uhren für den amerikanischen Markt. Ein Exemplar dieser heute noch in Einzelanfertigung hergestellten Uhren wurde sogar in die Sammlung des Uhrenmuseums Furtwangen aufgenommen.
Alle Porträts aus der frühen Zeit des Künstlers sind von unbestechlicher Genauigkeit. Die Ähnlichkeit zum Modell war für ihn eine selbstverständliche Voraussetzung.
Auf der Deele des Kunsthauses kann weiterhin die Ausstellung „Bilder aus der Davidgeschichte“ (ebenfalls Werke von Dr. Koch) besucht werden, die noch bis zum 23. Februar dienstags bis sonntags von 14.30 bis 18 Uhr geöffnet ist. (Heiligabend, am ersten Weihnachtsfeiertag und an Silvester ist geschlossen).