Nordwestdeutsche Philharmonie spielt in ausverkaufter Cultura
Rietberg. Mit einem schwungvollen Neujahrskonzert, angereichert mit vielen fröhlichen Melodien, ist die Stadt Rietberg gemeinsam mit der Nordwestdeutschen Philharmonie in das neue Jahr gestartet. Mehr als 750 Gäste verfolgten das klassische Konzert, das zu Jahresbeginn längst ein Konzertklassiker ist, in der ausverkauften Cultura. Doch bevor Konzertleiter David Marlow den Taktstock hob, ergriff Bürgermeister Andreas Sunder das Wort.
In seiner schon traditionellen Neujahrsansprache im Rahmen des Konzertes der Nordwestdeutschen Philharmonie ging Sunder auf „die öffentliche Diskussionskultur in unserer Gesellschaft“ ein. Es gebe viele höfliche und freundliche Menschen, stellte Rietbergs erster Bürger fest. „Allerdings hören wir diese viel seltener, weil sie nicht so laut schreien wie mancher Nörgler.“ Schnell entstehe der Eindruck, die Meckerer machten einen Großteil der Gesellschaft aus. „Das ist nicht wahr. Wir dürfen es allerdings nicht zulassen, dass die mit dem lauten Organ alles übertönen“, so Sunder in seiner Ansprache. Dass in der öffentlichen Debatte Meinung als Tatsache verkauft wird und Fake News als Instrument zur Manipulation genutzt wird, „betrachte ich als Bedrohung für unsere Demokratie“, fasste Sunder zusammen und gab all jenen, die sich bessern möchten, drei Ratschläge mit ins neue Jahr:
1. Weniger selbst reden, anderen mehr zuhören.
2. Erst nachdenken, dann reden.
3. Einfach mal nichts sagen, wenn man nicht im Thema ist.
So leitete Sunder an jene Musikerinnen und Musiker über, die genau wissen, welcher Ton die Musik macht. Unter der Leitung von David Marlow nahm das Orchester die Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine Reise durch Europa und durch die Jahreszeiten – aber stets beschwingt und mit fröhlichen Kompositionen aus der Feder von Franz Lehár oder Jacques Offenbach. Ob der Konzertwalzer aus Charles Gounods »Faust«, oder ob Barry Manilows »Copacabana« – für reichlich Abwechslung, vor allem aber gute Laune war gesorgt. Nicht umsonst war das Neujahrskonzert mit »Freunde, das Leben ist lebenswert!« überschrieben. Humorvoll leitete Marlow, ehemaliger Chorleiter des WDR-Rundfunkchores, durch das Programm. Mit besonderem Applaus wurde stets Musa Nkuna bedacht: Der südafrikanische Solist veredelte so manches Stück in dem Programm mit seiner kraftvollen Tenorstimme.