Retrospektive eines beliebten Ordensmannes

Die genannten Personen halten ein Ölgemälde in die Kamera und lächeln. Es zeigt das Rietberger Kloster. Im Hintergrund hängen drei weitere Bilder an einer Wand.
Sie haben die kommende Ausstellung im Blick: (von links) Filiz Akgül, Luisa von Fürstenberg (beide Stadt Rietberg), Günter Höppner (Vorsitzender Heimatverein Rietberg), Bürgermeister Andreas Sunder und Kay Klingsieck, Vorstandsvorsitzender der Stiftung der Sparkasse Rietberg. Foto: Stadt Rietberg

Ausstellung mit Werken von Pater Walther Tecklenborg

Rietberg. In Rietberg ist bald eine Ausstellung über das vielfältige Leben und Wirken des Franziskanerpaters Walther Tecklenborg zu sehen. Das Besondere: Erstmalig wird eine Ausstellung an zwei Standorten gezeigt. Nämlich im Kunsthaus Rietberg – Museum Wilfried Koch wie auch im Heimathaus Rietberg. Beide Orte sind durch ihre Gärten miteinander verbunden. Zur Ausstellungseröffnung am Dienstag, 1. April, sind alle Interessierten herzlich eingeladen.

Wegen seines hohen Ansehens war der Franziskanerpater Walther Tecklenborg vielerorts ein stets gern gesehener Gast und Ratgeber. Und: Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern des 1931 entstandenen Rietberger Heimatvereins. Einblicke in das künstlerische Schaffen des 1965 verstorbenen Chronisten, Bibliothekars, Künstlers, Genealogen, Ahnen- und Heimatforschers sowie Heimatkundlers und Naturliebhabers gibt es ab dem 4. April in Kunsthaus und Heimathaus. Zu sehen sind eine Vielzahl seiner eindrücklichen und zeitlosen Portraits, die er mithilfe verschiedener Kunsttechniken wie etwa Bleistift, Kreide, Aquarell oder Öl erschuf. Auch Landschaftsbilder aus der Heimat und von Reisen sowie religiöse Motive sind an beiden Ausstellungsorten zu finden. Für viele Familien hatte der vielseitig begabte Franziskanerpater Stammbäume erarbeitet, die er noch künstlerisch gestaltete. „Pater Walther Tecklenborg: Franziskaner und Künstler – eine Retrospektive“ ist die Ausstellung daher betitelt.

Franz Carl Ignatz Tecklenborg, geboren am 1. Februar 1876 in Wiedenbrück, trat bereits mit 16 Jahren in den Franziskanerorden ein. Bei seiner Einkleidung 1892 wurde ihm der Ordensname Walther gegeben. Nach seinem Studium der Philosophie und Theologie erhielt er am 14. August 1901 in Paderborn die Priesterweihe. Aufgrund seines künstlerischen Talents ermöglichte ihm der Orden eine sechsjährige Ausbildung an der Kunstakademie in Düsseldorf. 1918 wurde Pater Walther Mitglied des Rietberger Franziskanerkonvents, wo er Zeit seines Lebens Seelsorge betrieb. Im gleichen Jahr entstand aus der ehemaligen Klosterbrauerei ein Atelier, das er bis an sein Lebensende für seine kreativen Ideen nutzte.

Die Ausstellung kann an beiden Orten freitags in der Zeit von 14.30 bis 18 Uhr, samstags, sonntags und an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr besichtigt werden. Sie läuft bis zum 22. Juni. Am Ostersonntag und Pfingstsonntag bleiben das Kunsthaus und das Heimathaus allerdings geschlossen. Die Ausstellung wird unterstützt von der Stiftung der Sparkasse Rietberg. Der Eintritt ist kostenfrei.

Die Ausstellungseröffnung beginnt am 1. April um 19 Uhr im Kunsthaus Rietberg – Museum Wilfried Koch. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.