Rietberg. Er wollte es immer ganz genau wissen und aus erster Hand erfahren, was die Menschen bewegt: Der ehemalige Rietberger Bürgermeister Hubert Deittert hatte stets ein Ohr am Bürger – jederzeit. Das war ihm wichtig, das war das, was ihn angetrieben hat. Am Sonntag ist der CDU-Politiker aus Varensell im Alter von 79 Jahren verstorben. Die Stadt Rietberg trauert um den Mann, der auch als Bundestagsabgeordneter viele Jahre lang die Interessen seiner Heimat vertreten und im Blick behalten hat.
Fast 40 Jahre lang (von 1970 bis 2009) war Hubert Deittert in der Politik aktiv. Unter anderem als ehrenamtlicher Bürgermeister der Stadt Rietberg (1977 bis 1997) und als Bundestagsabgeordneter (1994 bis 2009). Auch als Ortsvorsteher von Varensell (1970 bis 1979) und als Ratsmitglied (1975 bis 1998) hatte sich der CDU-Mann engagiert. Darüber hinaus war er in seinem Beruf als Landwirt immer im Einsatz. Für sein politisches Wirken und sein persönliches Engagement zum Wohle der Stadt Rietberg ist Hubert Deittert im Mai 2016 mit der Verdienstmedaille der Stadt Rietberg ausgezeichnet worden. Der dazu notwendige Ratsbeschluss ist damals einstimmig gefasst worden. Parteiübergreifend waren sich die Kommunalpolitiker einig, dass Deittert diese Auszeichnung mehr als verdient habe. Bereits im Jahr 2003 ist Hubert Deittert das Verdienstkreuz erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen worden.
Bürgermeister Andreas Sunder, der stets ein gutes Verhältnis zu Hubert Deittert pflegte, ist traurig über den Tod dieses außergewöhnlichen Politikers: „Für mich war Hubert Deittert ein Vorbild. Ein Politiker durch und durch, der immer die Lösungen und nicht so sehr die Probleme gesehen hat. Es ist beachtlich, was er in fast 40 Jahren erreicht hat. Das verdient meinen höchsten Respekt.“ Die Stadt Rietberg verliere einen ehemaligen Bürgermeister, der viel für die Stadt getan und große Fußspuren hinterlassen habe. Bei der Verleihung der Verdienstmedaille im Mai 2016 hatte Hubert Deittert selbst gesagt, seine Antriebsmotoren seien stets Interesse und Neugierde gewesen: „Ich wollte immer schon wissen, was vor meiner Haustür passiert. Und wenn es etwas gab, das nicht gut lief, wollte ich das ändern. Oftmals ist mir das gelungen.“ Junge Leute könne er nur dazu ermuntern, sich politisch zu engagieren: „Es macht Spaß und es bringt etwas. Auch wenn es manchmal mühsam ist.“
Die Stadt Rietberg wird Hubert Deittert stets ein ehrendes Andenken bewahren.