Besseres Internet, neue Computer und Schüler-Tablets
Rietberg. Mit einem umfangreichen Maßnahmen-Paket will die Stadt Rietberg die digitale Ausstattung ihrer Schulen erheblich verbessen. Es handelt sich um ein Auftragsvolumen von rund 2 Millionen Euro, von dem sowohl die sechs Grundschulstandorte als auch Gesamtschule und Gymnasium profitieren sollen. Insgesamt also gut 3100 Schülerinnen und Schüler.
Die Leitungen aller städtischen Schulen haben sich gemeinsam mit Politik und Verwaltung auf ein für alle Schulstandorte einheitliches Konzept zur digitalen Ausstattung mit mehreren Säulen geeinigt. Dies hatte der Schul- und Sozialausschuss im Juni 2019 einstimmig beschlossen. In mehreren Gesprächsrunden wurde beispielsweise über die Art des Präsentationsmediums, den Einsatz von Tablets, in welchem Umfang, den Wegfall von PCs in Klassenräumen und den Erhalt von Computer-Räumen gesprochen. Im Ergebnis haben sich alle Schulen für eine einheitliche Ausrichtung der digitalen Ausstattung ausgesprochen. Die digitale Ausstattung des Neubaus der Gesamtschule entspricht mehr oder weniger schon diesem geplanten Ansatz für alle Rietberger Schulen. Die Gespräche werden, auch unter Beteiligung von Vertretern des Zentrums für digitale Bildung und des Medienzentrums des Kreises Gütersloh, in regelmäßigen Abständen weitergeführt.
Eine vernünftige Breitbandversorgung mit stabilem Funknetz (WLAN) in den Schulen gehört ebenso dazu wie die Raumausstattung und die Anschaffung neuer Computer und Tablets und die damit verbundene Lernsoftware sowie Netzwerklösungen. All das hat sich die Stadtverwaltung für die kommenden drei Jahre vorgenommen.
Inzwischen hat das Projekt innerhalb der Verwaltung, auch vor dem Hintergrund der vermehrten Notwendigkeit von Distanzunterricht in Zeiten von Corona, oberste Priorität und alles soll binnen eines Jahres realisiert werden. „Das ist ein gewaltiger Kraftakt für die Kollegen in den Fachabteilungen“, sagt Andreas Göke, städtischer Beigeordneter und verantwortlich für dieses Projekt.
- Die meisten Schulen verfügen bereits über einen Glasfaseranschluss. Die Emsschule soll noch in diesem Jahr folgen und selbst die Grundschule in Neuenkirchen kann in Kürze von dem Netzausbau der Helinet profitieren. Lediglich für die Standorte Bokel und Westerwiehe – hier ermöglicht Vectoring-Technik Bandbreiten bis zu 50 MBit – ist keine Glasfaser verfügbar.
- Im kommenden Jahr sollen alle Schulstandorte mit zusätzlichen Access Points (Netzzugangspunkte) ausgestattet werden, um überall ein gleichmäßiges lokales Funknetz (WLAN) zu realisieren.
- Für alle städtischen Schulen ist eine einheitliche digitale Raumausstattung vorgesehen. Alle 175 Klassen- und Fachräume sollen mit Nahdistanz-Beamer, Whiteboard-Tafeln und Apple-TV ausgestattet werden. Um dafür Fördermittel des Landes zu erhalten, sind ein umfangreiches Antrags- und Ausschreibungsverfahren für die Geräte erforderlich, so dass es bis zur Anschaffung und Installation noch einige Monate dauern wird.
- Noch vor Weihnachten sollen 600 Apple-Tablets an die Schulen ausgegeben werden. Bestellt sind 300 iPads für die Schulen (je ein Klassensatz à 30 Geräte für die Grundschulstandorte sowie jeweils zwei Klassensätze für die weiterführenden Schulen) und zirka 300 Geräte für die Lehrerinnen und Lehrer. Die Geräte können klassenweise im Unterricht eingesetzt werden. Sie verbleiben in der Schule und sind nicht dafür gedacht, dass Schülerinnen und Schülern diese mit nach Hause nehmen. Über Ausnahmen – etwa für vorübergehenden Distanzunterricht – entscheiden die Schulleiter.
- Zusätzlich halten die Schulen an ihren EDV- und Computer-Fachräumen fest. Diese sollen an allen Schulen modernisiert werden. Es werden etwa 270 stationäre PCs angeschafft, die an allen Schulen die älteren Geräte ersetzen sollen. Dies wird aber wohl erst in der zweiten Jahreshälfte 2021 geschehen.
- Darüber hinaus werden die iPads mit Lernsoftware ausgestattet – so, wie es jede Schule für sinnvoll hält. Alle Schulen bereiten sich zudem mit einer Lernplattform auf künftigen Distanzunterricht (auch „Home-Schooling“) vor.
Sämtliche Ausgaben addieren sich auf rund 2 Millionen Euro. Hinzu kommen rund 500.000 Euro an jährlichen Kosten für Support, Lizenzen, Server- und Cloud-Lösungen. Um dies zu finanzieren, hofft die Stadt Rietberg auf Fördergelder des Landes von mehr als die Hälfte.
Ausführliche Informationen gibt es auf https://www.rietberg.de/leben-in-rietberg/digitalisierung-der-schulen-fragen-antworten.html