Wie die Stadtbibliothek ihren jüngsten Kunden in der Corona-Zeit begegnet
Rietberg. An diesem Freitag, 9. Oktober, erscheint zum letzten Mal eine neue Online-»Lesewiese« der Stadtbibliothek Rietberg. Gleich zu Beginn der Corona-Pandemie hatte das Team der Bibliothek mit diesem besonderen Format eine einfache Alternative entwickelt, um jungen Kindern auch zu Hause ein Vorlese-Vergnügen zu bescheren.
Mit dem neuen Vorlesevideo, Lesepate Dietmar Mückshoff liest aus dem Bilderbuch »Wie werde ich bloß den Hickauf los?« von Dirk und Barbara Schmidt vor, erscheint am Freitagmittag die nunmehr 21. Ausgabe. Und damit soll nun vorerst Schluss sein, sagt Jennifer Bader von der Stadtbibliothek Rietberg. „Die Schulen und Kindergärten sind wieder geöffnet und die meisten Freizeitaktivitäten finden wieder statt“, sagt Jennifer Bader um zu erklären, warum das Interesse inzwischen rückläufig ist. „Die reguläre »Lesewiese« als Präsenzveranstaltung bei uns in der Bibliothek kann allerdings noch nicht wieder starten. Das Vorlesen im kleinen Kreis ist mit den Abstandsregeln eben nicht vereinbar.“ Bis zum Beginn der Coronapandemie hatte die »Lesewiese« regelmäßig in einer gemütlichen Leseecke der Stadtbibliothek stattgefunden. Eine Lesepatin oder ein Lesepate lasen Kindern ab drei Jahren in gemütliche Runde aus einem Bilderbuch vor.
„Dabei ist das Vorlesen ohne Publikum schon anders“, sagt Dietmar Mückshoff, der die Aktivitäten der Stadtbibliothek als Lesepate ehrenamtlich unterstützt. „Wenn ich Kinder um mich herum habe, dann ist das mehr ein Erzählen und Nachfragen als bloßes Vorlesen“, sagt Mückshoff. „Ich vermisse die Reaktionen der Kinder.“
In den vergangenen Monaten – ausgenommen die Sommerpause – hatte Jennifer Bader jede Woche neu ein Video der Vorlesestunde gemacht und über das Videoportal YouTube ins Netz gestellt. „So konnten wir unseren jüngsten Kunden zumindest für zu Hause ein bisschen Vorlesespaß mitgeben“, so Bader. Im Anschluss gab es immer noch einen Basteltipp, passend zum Buch. Diesmal, in der letzten Folge, sollen die Kinder einen Handabdruck-Elefanten fertigen. Zuvor haben sie zum Beispiel aus einer Filtertüte ein Hasengesicht gebastelt, ein Bild ihres Lieblingshauses gemalt oder einen Stein bemalt. Wer das Gebastelte anschließend in der Stadtbibliothek Rietberg vorzeigte, bekam dafür einen Stempel und durfte sich mit mehreren Stempeln eine Überraschung aus dem blauen Schatzkoffer aussuchen. Diese Möglichkeit haben einige Kinder gern wahrgenommen; sie wurden mit kleinen Büchlein, Straßenkreide, Hüpffröschen oder anderen kleinen Spielzeugen belohnt. Der Schatzkoffer bleibt bis Ende des Jahres gefüllt. Solange können Kinder ihre Bastelwerke noch vorzeigen.
Nach wir vor sind alle Folgen der Online-»Lesewiese« auf www.bibliothek.rietberg.de anzuschauen.