Stadt belegt Containeranlage an der Sandfeldstraße 50a
Rietberg. 505 Flüchtlinge leben aktuell in Unterkünften der Stadt Rietberg. Bis Mitte September sind weitere 30 Menschen angekündigt worden. Für die Stadtverwaltung ist es eine Herausforderung, ausreichend Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Bisher ist das Bürgermeister Andreas Sunder und seinem Team gelungen – allen Menschen konnte eine Bleibe angeboten werden. Ganz aktuell wird eine Containeranlage an der Sandfeldstraße 50a für Schutzsuchende vorbereitet.
Die Anlage hatte die Stadt Rietberg bereits 2015 anlässlich der damaligen Asylkrise erworben, sie aber nie zur Unterbringung von Flüchtlingen nutzen müssen. Verwaist war die Anlage mit einem Obergeschoss allerdings nicht. Schon zweimal hatte sie als Provisorium zur Unterbringungen von Kindertagesstätten gute Dienste geleistet. So war der Container bis vor einigen Tagen noch als Ausweichquartier für die Kindertagesstätte aus Druffel genutzt worden. Ein Wasserschaden am Kitagebäude war der Grund. In dieser Woche können die Kinder ihr angestammtes und frisch saniertes Gebäude in Druffel beziehen, und Flüchtlinge können an der Sandfeldstraße einziehen.
„Natürlich ist ein Container nicht die schönste Unterkunft, das ist uns bewusst. Aber die Anzahl der Menschen, die zu uns kommt, lässt uns aktuell keine andere Wahl“, sagt Bürgermeister Andreas Sunder und zeigt sich sehr dankbar dafür, dass die Stadtgesellschaft in Rietberg die Verwaltung bei der Bewältigung dieser großen Aufgabe vorbildlich unterstütze: „Ich wüsste nicht, was wir ohne die vielen engagierten Ehrenamtlichen machen würden. Es gibt eine ausgeprägte Bereitschaft, die Geflüchteten zu unterstützen und sie so gut es geht zu integrieren. Das macht mich unheimlich stolz und dafür bin ich sehr dankbar.“
Bis zu 80 Menschen finden im Container eine Bleibe. In 30-Quadratmeter-Zimmern werden jeweils 4 Bewohnerinnen und Bewohner untergebracht. Eine einfache Einrichtung mit Etagenbetten, kleinen Schränken sowie einem Tisch und Stühlen gehört zur Standardeinrichtung. Küche und Sanitärräume zählen ebenfalls dazu. Wilfried Dörhoff, Leiter der Abteilung Jugend, Soziales und Wohnen legt Wert darauf zu betonen, dass die Stadtverwaltung sehr genau auswählt, welche Menschen hier unterkommen: „Wir achten immer darauf, Familien und Einzelreisende nicht voneinander zu trennen, sondern gemeinsam unterzubringen. Es ist uns wichtig, dass ein gutes Miteinander herrscht.“ Eine Unterbringung mit (beispielsweise) ausschließlich allein reisenden Männern wird nach Möglichkeit vermieden.
Die Stadt Rietberg prüft aktuell weitere Optionen, um mehr Wohnraum zu schaffen. Ob Anmietung oder Kauf von Wohnungen und Häusern, eigene Neubauten, oder der Erwerb weiterer Containeranlagen – es wird alles diskutiert, und das parallel. Denn, so erklärt Matthias Setter, Fachbereichsleiter Bauen: „Von der Planung bis zum Neubau eigener Gebäude vergeht vergleichsweise viel Zeit. Deshalb müssen wir gleichzeitig auch kurzfristig verfügbare Unterbringungsmöglichkeiten schaffen.“ Eine Prognose, wie sich die Zahlen in den nächsten Monaten entwickeln werden, gibt es nicht. „Wir gehen davon aus, dass es erst einmal nicht weniger wird“, sagt Bürgermeister Andreas Sunder.